Der neue Arbeitskreis Soziales stellt sich vor

Seit diesem Jahr hat die lokale Agenda 21 Friedberg Zuwachs bekommen. Seit März treffen sich regelmäßig Frauen und Männer aus verschiedenen Vereinen und Einrichtungen im Arbeitskreis Soziales. Sie stoßen Initiativen an, greifen da ein, wo soziale Ungerechtigkeit droht und bewegen manches für Menschen in Friedberg.

Trotz Geldmangel gut für die Menschen sorgen

"Dabei geht es uns um das aufmerksame Hinschauen", sagt Barbara Fendt, die Sprecherin des Arbeitskreises. Sie weiß aus eigener Erfahrung als Vorsitzende der Sozialstation Friedberg e.V, dass besonders der soziale Bereich von den immer knapper werdenden Mitteln betroffen ist. Hier gilt es innovative Wege der Zusammenarbeit und Vernetzung zu schaffen, damit Friedberg auch in Zukunft lebenswert ist. Wie schnell man unter die Armutsgrenze rutschen kann, zeigt sich, wenn jemand zum Pflegefall wird. "Sogar gut verdienende Menschen können sich den Pflegesatz oft nicht mehr leisten" rechnet Wolfgang Rockelmann vor.

Jung und Alt arbeiten zusammen

Im Arbeitskreis Soziales geht es aber nicht nur um Senioren. Besonders erfreulich ist die aktive Teilnahme der Jugendleiter und -Leiterinnen von Pfadfindern (PSG und DPSG) und der KJG. Zusammen mit dem Arbeitskreis haben sie für ihre Gruppenräume gekämpft, die die Stadt zunächst einer anderen Nutzung zuführen wollte. Jetzt sind sie gesichert, vorerst. Denn was nützten engagierte Kinder- und Jugendgruppenleiter, wenn keine Räume zur Verfügung stehen, in denen man sich treffen kann.

Wirtschaftskraft und Entwicklungspotential für Friedberg

Die Mitglieder des Arbeitskreises kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Über alle Partei- und Konfessionsgrenzen hinweg sitzen alle an einem Tisch. Zurzeit planen sie einen Sozialatlas für Friedberg. Darin sollen alle Angebote für Menschen zusammengefasst werden. Die Erhebungen laufen gerade und zeigen schon, welche Kraft im sozialen Bereich steckt. "Wir haben bisher etwa 300 hauptamtliche Arbeitsplätze gezählt. Das heißt, dass der soziale Bereich auch eine große wirtschaftliche Bedeutung für Friedberg hat." erzählt Barbara Fendt. Und die Power des Ehrenamtes, die dahinter steckt ist enorm. Im sozialen Bereich leiten Männer und Frauen ganze Einrichtungen, haben die Finanzverantwortung über Millionen und betreuen und pflegen, beraten und begleiten.

Vernetzen und Zusammenarbeiten

Besonders am Arbeitskreis Soziales ist darüber hinaus die Zusammenarbeit mit hauptamtlichen Vertretern. Wolfgang Lichtblau, Leiter des Karl-Sommer-Stiftes etwa, oder Pater Pfenning, Stadtpfarrer engagieren sich, weil sie beide in der Vernetzung die Chance sehen, auch in Zukunft gute Angebote vorzuhalten. "Ich lerne durch die Agenda 21 viele soziale Angebote erst richtig kennen" berichtet Eva Frank vom Frauenbund. Der engagiert sich unter anderem mit 8 Mutter-Kind-Gruppen in Friedberg. Und dass besonders Frauen von den Kürzungen im Sozialbereich betroffen sind, beschäftigt Marion Brülls, die für das Frauenforum dabei ist. Viele Errungenschaften der 90er Jahre werden heute aus Geldmangel wieder aufgegeben. Zum Beispiel Beratungsstellen für Missbrauchsopfer.

Nicht jammern, sondern anpacken

Im Arbeitskreis Soziales ist man sich einig: Friedberg hat viel Potential. Damit Menschen hier gerne leben, setzen sie auf Nachhaltigkeit.